Gesamtumsatz Musikindustrie 2013

Nach 15 Jahren der Stagnation war der deutsche Musikmarkt 2013 erstmals wieder im Plus. Diese Meldung gab der Musikverband Musikindustrie (BVMI) bereits Anfang des Jahres bekannt, vor kurzem wurden auch konkrete Zahlen dazu veröffentlicht. Um ganze 1,2 Prozent – von 1,43 auf 1,45 Milliarden Euro – konnte der Gesamtmarkt (physische Tonträger, Downloads & Musik-Streaming) zulegen.

CD als Umsatztreiber Nummer 1Umsatzentwicklung physischer Tonträger

Zwar war der Verkauf physischer Tonträger um 1,5 Prozentpunkte rückläufig, nichtsdestotrotz brachten sie 1,124 Milliarden Euro ein und stellen somit mit einem Anteil von über 75% den Großteil des Gesamtmarktes dar.

Mit 1,3 Prozent Umsatzrückgang auf 1,006 Mrd. verzeichnet die CD den geringsten Rückgang seit 13 Jahren und ist immer noch der wichtigste physische Tonträger. Laut BVMI haben Box-Sets und Fan-Editionen einen erheblichen Einfluss darauf, dass die CD sich so stark halten kann. In anderen Ländern ist die CD bereits jetzt schon zum Auslaufmodell geworden, weshalb es etwas erstaunlich ist, dass sich das Format heirzulande so gut halten kann.

Schallplatten mit knapp 50% Wachstum

Interessant für Schallplatten-Fans dürfte die Entwicklung der Vinyl-LPs sein. Dieses Format konnte seinen kleinen Siegeszug und die Mini-Wiederbelebung der letzten Jahre sehr stark fortsetzen und verbucht ein Plus von 47,2%. Zwar brachten die Gesamtverkäufe der Vinyls „nur“ 29 Millionen Euro ein, wenn das Wachstum allerdings so stark weitergeht,

Umsatzentwicklung digitaler MusikmarktStreaming wächst im Digitalmarkt

Ganze 328 Millionen und damit 11,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, konnte der Digitalmarkt verbuchen. Über ein Fünftel (22,6%) des Musikumsatzes wird digital erzielt. Allein das Format des Single-Downloads verlor 4,4 Prozentpunkte. Album-Download hingegen konnten 4,8% zulegen und helfen der gesamten Digitalsparte auf ihrem Siegeszug.

Eine mehr oder weniger erstaunlich rapide Entwicklung konnte der Streaming-Bereich an den Tag legen. Mit 91,2% Wachstum (auf 68 Millionen Euro) konnten werbefinanzierte und bezahlte Streaming-Abonnements ihren Anteil an den Gesamtumsätzen fast verdoppeln. 2012 waren es noch 2,5% am Gesamtumsatz und 2013 ganze 4,7. Laut einer GfK-Einschätzung könnte dieser Anteil bereits im Jahr 2018 35% ausmachen, was enorm wäre.
Aber wieso auch nicht? Streaming ist praktisch, bezahlbar (durchschnittlich liegt der Preis eines Abos bei knapp unter 10€ im Monat) und überall einsetzbar. Allein in Deutschland sind offiziell 17 Streaming-Anbieter vertreten, bei welchen insgesamt über 6 Milliarden Songs angehört wurden.

Fazit

Es könnte besser laufen für den Musikmarkt, das könnte es in Zeiten von Kapitalismus eigentlich in jeder Branche. Allerdings scheint die Musiklandschaft hierzulande endlich den Wandel, den das Internet mit sich brachte, endlich zu akzeptieren und diese neue Plattform endlich sinnvoll zu nutzen. Nach 15 Jahren wurde das aber auch Zeit.

Wir können auf jeden Fall gespannt bleiben, wie sich die Entwicklung von digitalen Verkäufen und Streamingangeboten in den nächsten Jahren auswirken wird und wie es mit unser aller geliebten Schallplatte weitergeht. Wer weiß, vielleicht steht sie schon in 10 Jahren wieder über der CD?

Weitere interessante Zahlen und Daten können Sie den hier unten aufgeführten Grafiken entnehmen.

Musikstreams - Entwicklung Mai 2012 bis 2013

GfK-Musikmarktprognose 2018

Umsatzanteile 2013 physisch digital

Umsatzentwicklung physisch Downloads 2012 2013